Brillantschliff

Der Brillant-Schliff stammt aus dem Jahr 1910, seitdem verzücken die perfekt verarbeiteten Steine Frauenherzen. Der Name stammt aus dem Französischen und ist mit glänzend oder strahlend zu übersetzen. Der Brillantschliff wird z. B. für Schmucksteine eingesetzt. Ein solcher Stein muss mindestens 32 Facetten im Oberteil und 24 Facetten im unteren Teil des Steins vorweisen. Dazu gibt es einige Varianten.

Varianten des Brillant-Schliffs

Der Tolkowsky-Brillant stammt aus dem Jahr 1919 und verfügt über eine hohe Lichtbrechung. In den USA ist dieser Schliff die Grundlage für die Schliffgraduierung. Der Ideal-Brillant stammt von Johnson und Rösch aus dem Jahr 1926. Anders als der Name vermuten lässt, sind hier die Proportionen unförmig. Der Parker-Brillant aus dem Jahr 1951 hat zwar eine hohe Lichtausbeute verfügt aber über eine geringe Farbaufspaltung. Dadurch ist die Farbgebung nicht optimal. Der Skandinavische Standard-Brillant aus dem Jahr 1968 ist in skandinavischen Ländern Grundlage zur Schliffgraduierung. Der Feinschliff aus dem Jahr 1938 ist in Deutschland die Grundlage zur Schliffgraduierung.

Beim Brillantschliff gelten vorgegebene Proportionen, sodass mithilfe der Größe und des Durchmessers das Gewicht ermittelt werden kann.

Die lange Geschichte des Brillantschliffs

Brillanten werden bereits seit über 2000 Jahren als Schmuckstein verwendet. Vermutlich ist der Stein bis heute so gefragt. An Magie hat er jedenfalls bis heute nichts verloren. Diamanten wurden ab dem 14. Jahrhundert bearbeitet. Zu dieser Zeit war der Schliff aber noch sehr vereinfacht, lediglich die Kristallflächen wurden poliert. Dadurch blieb die natürliche Form weitgehend erhalten. Der Name war Spitzstein. Die Technik wurde mit der Zeit verfeinert und es entstanden Achtecken. Dazu kam eine große Fläche auf der Oberseite, die sogenannte Tafel. Auf der Unterseite ergänzte die Kalette das Verfahren. Der Stein wurde Tafelstein genannt.

Im 15. Jahrhundert kamen immer mehr Facetten dazu, mit bis zu 34 Stück. In den folgenden Jahrhunderten entstanden so Schliffvarianten wie Zweifaches Gut oder Mazarin-Schliff, das Dreifache Gut oder Peruzzi-Schliff. Der Vorgänger der uns heute bekannten Schliffarten ist der Altschliff.

Den Brillantschliff gibt es auch für andere Edelsteine. So wird er seit den 1970er Jahren für Zirkonia oder auch den Moissanit eingesetzt. Selbst für Experten ist es hier oft schwierig, synthetische Steine von echten Diamanten zu unterscheiden, wenn sie z. b. in einem Brillantring gefasst wurden.

Interessantes zur Verarbeitung

Für einen Brillantring werden meist eher kleine Steine verarbeitet, in vielen Fällen handelt es sich um Halb- oder Einkaräter. Bei der Verarbeitung der Steine gilt es, die natürliche Form möglichst vollständig zu erhalten und zu nutzen. So entstehen auch Steine mit ungewöhnlichen Proportionen. Denn die machen unter anderem den Wert eines Brillanten aus. Um Rohmaterial zu teilen und aus einem Rohdiamanten etwa einen Stein für einen Brillantring zu machen, wurde früher ein gezielter Schlag mit dem Spalteisen angewandt. Mit Glück erhielt man zwei Teile mit einer glatten Oberfläche. Allerdings konnte der Stein auch erheblich beschädigt werden. Heute nimmt man für den Schliff feinste Kreissägen oder auch Laser. Erfahrene Schleifer können selbst aus kleinsten Steinen einen Brillant schleifen, sodass er für Schmuckstücke eingesetzt werden kann.

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